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Warum wir sind, wie wir sind

Ein Kind wird geboren und bekommt sprichwörtlich das Eine oder andere in die Wiege gelegt.

Doch wie kann es passieren, dass ein Kind die Eigenschaften einer anderen Person hat, ggf. sogar ohne diese Person je gekannt zu haben? Oder später als Erwachsener unter Verhaltensmustern leidet, die sich mit nichts erklären lassen?

Das kollektive Unbewusste

Einer der Gründe liegt tief in uns und in allem verborgen und obgleich sich seit vielen Jahrzehnten weltweit renommierte Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen mit diesem Phänomen beschäftigen und anerkannt ist, dass es existiert, kann es bislang niemand wirklich greifen und erklären. Zu wenig können wir Menschen mit unserem Verstand erfassen. Der weitaus größte Teil, der, der sich unserer Logik nicht erschließt, bleibt uns verborgen.

Das kollektive Unbewusste hat nichts mit persönlichen Erfahrungen zu tun, die ein Mensch während seines Lebens sammelt. Es wird vielmehr als allgegenwärtige Konstante in allem und jedem zu jeder Zeit betrachtet.

C. G. Jung, Psychiater und Begründer der analytisch Psychologie, beschreibt dieses Informationsfeld als historischen Hintergrund der Psyche, der alle Engramme (Spuren, die ein Reiz im Gehirn hinterlässt) aller Individuen enthalte, welche seit Anbeginn der Zeit die jetzige psychische Struktur der Menschen mitbedingt haben.“

Wie immer wir das Feld, das uns alle verbindet, bezeichnen wollen. Ich bin davon überzeugt, dass es existiert. Es ist ein wesentlicher Bestandteil meiner Familientherapie.

Das individuelle Unbewusste

Ein wichtiges Element des kollektiven Unbewussten ist das individuelle, also personenbezogene Unbewusste, das ebenfalls in seiner Existenz anerkannt und genauso schwer zu erklären ist.

Sigmund Freud, Arzt, Neurophysiologe und Tiefenpsychologe, schrieb dazu sinngemäß, Träume brächten bisweilen Inhalte zum Vorschein, die weder aus der Lebenserfahrung des Erwachsenen noch aus der Kindheit des Träumers stammen können. Man müsse sie daher als Teil der archaischen Erbschaft ansehen, die das Kind durch das Erleben der Ahnen bereits mit sich auf die Welt bringt.

Hier geht es also um die Erfahrungen in der eigenen Ahnenreihe, die sich als Engramm auch in den unmittelbar nachfolgenden Generationen manifestieren. Auch sie spielen in der Familientherapie eine entscheidende Rolle, um belastende Muster und Glaubenssätze aufzulösen.

Das individuelle Bewusste

Und nicht zuletzt die persönlichen lebzeitigen Erfahrungen eines Menschen bestimmen seine Lebensqualität und damit den Umfang meiner Arbeit. Hierbei kann es um ein bewusstes Erleben gehen, z.B. Mobbing, aber auch um verdrängte oder sehr weit zurückliegende und damit im Moment unbewusste Erlebnisse. Auch sie sind der Familientherapie zugänglich.

Warum wir also sind, wie wir sind

Die Erfahrungen, die ein Mensch macht, werden als Informationen tief in seinem Gedächtnis, aber auch im kollektiven Gedächtnis, wenn man so will also in unserer „Cloud“, abgelegt, solange er seine Erfahrungen mit zumindest einem anderen Individuum teilen konnte oder musste.

Vergleichbar ist dies mit einem Wassertropfen, der in den Ozean fällt und in diesem Moment mit dem Ozean eins wird.

Und so, wie wir aus dem Ozean schöpfen können, ohne Anspruch auf den einen bestimmten Wassertropfen zu haben, bekommen wir, wenn wir ins Leben starten, ein Potpourri an Erfahrungen mit auf den Weg. Die guten, z.B. ein besonderes Talent, machen uns das Leben leicht. Sie bringen uns schnell voran und schenken uns Erfolge. Die weniger guten fordern uns heraus. An ihnen können wir in besonderem Maße wachsen.

Und im Leben geht es letztlich um nicht weniger, als sich als Mensch weiterzuentwickeln.

Und wie man Wasser filtern und reinigen kann von allem, was da nicht hinein gehört, kann auch der Mensch sich von seinen negativen, bewussten wie unbewussten Prägungen lösen und in unserer „Cloud“ am Ende im Wesentlichen nur noch wunderbare positive Erfahrungen hinterlassen, von der alle, die nach ihm kommen, profitieren können.